Ein Leben eine Geschichte eine Legende -JULIO IGLESIAS

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Julio Iglesias enthüllt das Geheimnis seiner Jugendlichkeit auf Radio 10 in Argentinien
23.September 2008
Von: Óscar González Oro, Radio10
An seinem 65. Geburtstag sprach der berühmte Sänger mit Oscar González Oro auf Radio 10 (Buenos Aires, Argentinien) und versicherte, dass er nicht vorhabe, sich zur Ruhe zu setzen.
Julio Iglesias wird heute 65. Jahre alt und dies zusammen mit seiner Frau Miranda, seinen Kindern und seinem Enkel in seinem Haus in Miami feiern.
Der Sänger, der im Oktober im Luna Park Stadion in Buenos Aires auftreten wird, versicherte in der Sendung „El Oro y el Moro” auf Radio 10, dass das Geheimnis, um sich jung zu fühlen und stets voranzugehen, nichts anderes ist, als Leidenschaft zu haben für das, was man mag. „Wenn Du keine Leidenschaft hast, um etwas zu tun, bleibst Du für immer tatenlos zu Hause, und derjenige, der zu Hause bleibt, stirbt früh”, versicherte er.
Der spanische Sänger sagte auch, dass er nicht daran denke, sich zurückzuziehen, geschweige denn sich jemals zur Ruhe zu setzen. „In diesen Momenten meines Lebens schlägt mein Herz mehr für die Musik als je zuvor. Sänger setzen sich nur dann zur Ruhe, wenn sie sterben oder wenn sie unter den Leuten als Sänger sterben, was das Schlimmste von allen ist, denn körperlich zu sterben bedeutet nichts, doch als Sänger unter den Leuten zu sterben, ist verheerend. Ich bin lebendig und hoffe, dass ich es auch unter den Leuten für viele weitere Jahre bleibe”, bekräftigte er.
Julio Iglesias startete dieses Jahr seine Welttournee in Südafrika und wird sie in Neuseeland beenden, zuvor wird er jedoch am 17. und 18. Oktober in Argentinien auftreten, um seine 40-jährige Künstlerkarriere zu feiern.
„Argentinien ist ein Land, das ich seit dem Jahre 1969 kenne und ich denke, dass ich auch noch vor den Kindern und den Enkeln (seiner Fans) singen werde. Ich bin glücklich, weil ich an einem legendären Ort singen werde (im Luna Park), weil ich wieder unter Leuten sein werde, Buenos Aires durchreisen werde, nach Córdoba fahren werde… Mir würde es gefallen, einmal einen Monat in Argentinien zu sein und einen ganzen Monat zu singen”.
Der Sänger sagte, dass ihm sein Alter keine Sorgen bereite, sondern eher wie schnell die Jahre vergehen. „Ich bin 65 Jahre geworden, aber wenn ich die beiden Ziffern vertausche, sind es 56 und wenn ich die Jahre nicht zähle, könnten es 30 sein. Das Wichtigste ist die Leidenschaft, die Dir bleibt”, schloss er ab.
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“Mein größter Erfolg ist es, lebensfroh zu bleiben”
25.Juli 2010
Von: Pedro Luis Gómez, Diario Sur
Er ist auf seinem Höhepunkt, er ist der Sänger, der die meisten Schallplatten zu Lebzeiten in der bisherigen Musikgeschichte verkauft hat. Er ist als der bislang beste Latinosänger angesehen und ist ein weltweites Idol. Er ist Julio Iglesias. Mit seinen 66 Jahren ist er wie immer, das heißt, auf dem Gipfel des Erfolges, und hauptsächlich voller Illusion und voller Leidenschaft für sein Land und seine Leute. Vor kurzem beendete ‘The New York Times’ ein Interview mit José Luis Rodríguez Zapatero mit einem einzigartigen Satz: ‘Spanien, das bis vor kurzem in der Welt nur als Geburtsort von Julio Iglesias bekannt war…’. Der Satz mag übertrieben klingen, aber an sich ist er sehr viel wert. Nachdem er in diesem Jahr schon vier Kontinente bereist hat, startet Julio am 28. Juli um 22.00 seine Europatournee mit einem Konzert in der Stierkampfarena La Malagueta in Málaga.
Das Interview findet in seinem Haus an der Costa de Sol statt. Es ist heiß und Julio zeigt sich braungebrannt, in ausgezeichneter Form, jugendlich und ganz in weiß gekleidet, mit einem Leinenhemd und einer passenden Hose. Sich ständig selbst zu übertreffen, ist das Motto seines geordneten und gelassenen Lebens.
-42 Jahre… Das sagt sich leicht, aber es ist ein ganzes Leben. Was ist eigentlich von dem Julio Iglesias vom Juli 1968 in Benidorm übrig geblieben?
-Die Leidenschaft zu leben und zu singen und die Kraft, auf die Bühne zu gehen.
-Wo haben Sie das Endspiel gegen die Niederlande gesehen?
-In den USA. Spanien hat sich einen Namen an der Weltspitze des Sports erkämpft. Es hat mich berührt und stolz gemacht, dies im spanischen Fernsehen zu sehen. Mit dieser Mannschaft, Nadal, Pau Gasol, Fernando Alonso, Alberto Contador und anderen bekannten Namen hat sich unser Land unter die Spitzensportler gemischt.
-Und das Image von Del Bosque?
-Er ist ein außergewöhnlicher Trainer und Mensch. Er weiß, wie man die Ruhe behält, die Bewegung des Gegenspielers vorwegnimmt, um sie rechtzeitig aufzuhalten, die Spieler motiviert, in dem man ihnen in den entscheidenden Momenten des Spiels Vertrauen entgegenbringt. Der spanische Fußball verdankt ihm viel.
-Kehren wir zum Künstler zurück. Worin unterscheidet sich jener junge Sänger, der in Benidorm seinen ersten Auftritt hatte, vom heutigen Weltstar Julio Iglesias?
-Der Unterschied ist, dass seit diesem Festival in Benidorm 42 Jahre vergangen sind, obwohl, für mich ist es, als ob es gestern gewesen wäre. Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht… Ich bin sehr dankbar für mein Leben und mein Publikum dieser vier Jahrzehnte meiner Karriere. Ich habe viel gelernt und es sehr genossen, ich hatte und habe das Privileg, um die Welt zu reisen und vor allem, wunderbare Menschen kennenzulernen, die mich nicht nur als Künstler sondern auch als Mensch bereichert haben.
-Mit 66 Jahren, wie viel Karriere haben Sie noch vor sich?
-So viel, wie das Publikum möchte, denn es entscheidet, wann ein Künstler sich zurückziehen sollte. Im Augenblick habe ich das Glück, weiterzumachen und mit der Zuneigung der Leute zu rechnen. Zu sehen, wie drei Generationen meine Konzerte besuchen, ist ein Privileg, welches mir das Leben geschenkt hat.
26 Millionen verkaufte Schallplatten, alle 30 Sekunden wird eines seiner Lieder in einem Radiosender auf der Welt gespielt, er füllt die Konzertsäle mit 1600 Euro teuren Eintrittskarten, sie umwerben ihn in Las Vegas und New York, sie verlangen ihn aus Montecarlo oder Moskau, aus den arabischen Ländern herbei…
-Wie gefällt Ihnen die spanische Musik von heute?
-Es gefällt mir sehr, dass es so viele junge Talente gibt, die es mit Arbeit, Qualität und Disziplin sehr weit bringen können.
-Ihr Lieblingsalbum?
-Ich kann nicht nur von einem einzigen Album sprechen. Ich habe sehr viele Lieblingsalben, angefangen von Nat King Cole über die Blues-Größen bis Frank Sinatra.
-Sie lassen wenige Fragen offen im Leben… Ich habe den Eindruck, dass Sie nicht viel improvisieren.
-Ich mag Disziplin und Arbeit. Ich improvisiere nicht gern und ich handle keineswegs gern kurzfristig.
-Und was wäre aus Julio Iglesias geworden, wenn Sie nicht in die USA gegangen wären?
-Die Umstände beeinflussen sehr oft das Leben der Leute. Bei so vielen verschiedenen Ereignissen weiß ich nicht, was in meinem Leben sonst passiert wäre.
-Jedes Jahr verbringen Sie eine längere Zeit in Ihrem Haus in Marbella. Ist es für Sie wichtig, nach Spanien zu kommen, um Ihre Wurzeln wiederzufinden?
-Die Wurzeln gehen nie verloren, wo auch immer man sich befindet. Ich bin Spanier und sehr stolz darauf. Selbstverständlich bin ich gern in meinem Land und zeige meinen kleinen Kindern gern meine Heimat. Es ist schon lange her, dass wir eine längere Zeit in Spanien verbracht haben.
-Und was denkt man von Spanien im Ausland, Sie bewegen sich ja in vielen sehr verschiedenen und ausgesuchten Kreisen?
-Spanien ist ein sehr geachtetes Land und weckt großes Interesse im Ausland wegen seiner kulturellen und touristischen Attraktionen, wegen seiner großzügigen und gastfreundlichen Menschen und letztendlich auch wegen seiner großen Triumphe in der Welt des Sports. Die wirtschaftliche Situation ist im Moment nicht günstig, aber bisher ist unser Land in widrigen Umständen immer stärker geworden. Spanien ist ein starkes und vielseitiges Land, das stets ein große Anziehungskraft für andere Länder besessen hat; seine Stellung in der Geschichte geben ihm eine wichtige Bedeutung für die Zukunft.
-Ihr größter Fehler?
-Ich habe mich in vielen Dingen geirrt, wie alle Menschen, aber das Wichtigste ist, von seinen Fehlern zu lernen.
-Ihr größter Erfolg?
-Lebendig zu bleiben und die Lust am Leben zu bewahren.
-Leben Sie nicht in einer Seifenblase? Wahrscheinlich in einer goldenen, aber letztendlich in eine Blase… Ich sage das, weil Sie wenig ausgehen.
-Die Tatsache, sich nicht ständig auf Partys oder gesellschaftlichen Ereignissen zu zeigen, heißt nicht, dass man in einer Seifenblase lebt. Ich habe täglich Kontakt mit Menschen, singe in den verschiedensten Ländern und dies ist ein Privileg, denn so sieht man das Leben aus verschiedenen Blickwinkeln und man versteht es besser. Im Moment gehe ich nicht viel aus, weil ich mich lieber auf meine Arbeit, die Tournee, das nächste Album und mein Familienleben konzentriere.
-Was bedeutet Miranda für Ihr Leben?
-Miranda ist mein Leben.
-Fünf Kinder, darunter Guillermo mit knapp drei Jahren… Sind sie fertig oder werden Sie weitermachen?
-Mit 66 Jahren fünf Kinder zu haben, ist ein Geschenk Gottes. Mein Frau und ich vergöttern sie; sie sind das Beste in unserem Leben. Im Moment haben wir nicht vor, die Familie zu erweitern, aber man darf „niemals nie sagen”.
-Und die anderen drei? Stimmt es, dass sie sich mit denen nicht gut verstehen?
-Wieso sollte ich mich schlecht mit meinen Kindern verstehen? Wer denkt denn so etwas? Ich bewundere sie und bin sehr stolz auf sie. Jeder einzelne hat es durch eigene Anstrengung geschafft, seinen Weg zu gehen. Außerdem sind sie sehr großzügige Personen und Lebenskünstler.
-Vater von acht Kindern, Großvater, zwei Geschwister im Alter von weniger als drei Jahren… Ihre Familie ist unglaublich.
-Danke schön. Ja, das Leben hat mir eine zahlreiche und vereinte Familie geschenkt.
-Und Ihr Vater? Vermissen Sie ihn?
-Ich vermisse ihn ungemein… Nichts und niemand könnte jemals die Lücke füllen, die er hinterlassen hat.
-Wonach strebt Julio Iglesias jetzt?
-Danach, weiterzulernen, Gesundheit und Disziplin zu besitzen.
-Was brauchen Sie, um dies zu erreichen?
-Meine Kinder aufwachsen zu sehen, ihnen die Werte des Lebens beizubringen und ihnen zu zeigen, hoch zu fliegen, mit der Leidenschaft der Musik zu gehen und all den Leuten zu danken, die mir dieses privilegierte Leben möglich gemacht haben.
-Und ihre neue Welttournee?
-Die diesjährige Tour ist etwas Besonderes, da sie uns schon auf vier Kontinente geführt hat, in so verschiedene Länder wie Australien, die Philippinen, Uruguay, Argentinien, Malaysia, die USA, Japan, Marokko, Ägypten und viele mehr…. Am 28. Juli beginnen wir die Europatournee mit einem Konzert in der Stierkampfarena Malagueta von Málaga, gefolgt von zwei Konzerten beim Festival von Cap Roig am 5. und 6. August. Das sind meine einzigen drei Konzerte in Spanien dieses Jahr und freue mich riesig darauf, in meiner Heimat zu singen.
-Stimmt es, dass Sie mit tausenden von Frauen geschlafen haben?
-Das ist eine Legende. Die Legende ist viel reizvoller als die Wirklichkeit, aber mein Respekt gegenüber den Frauen war schon immer authentisch. Von ihnen habe ich mehr im Leben gelernt als von jedem anderen.
-Dieses Jahr wurde Ihnen der Titel Ehrenbürger von Málaga und die Goldene Medaille der Schönen Künste verliehen. Was bedeuten Ihnen die Preise und Auszeichnungen, seit einigen Monaten gibt es sogar einen „Julio-Iglesias-Tag” in Nevada in den USA?
-Ein Preis ist ein Symbol der Zuneigung der Menschen und das ehrt einen immer.
-Fühlen Sie sich beneidet?
Nein. Ich fühle mich glücklich.
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JULIO IGLESIAS El Señor” auf der Insel
14.Juli 2011
Von: Diego León, Elenco, Colombia
In der Lounge-Bar des Jachthafens von Punta Cana hängen denkwürdige Schallplattenhüllen von El Amor und A mis 33 neben anderen Memorabilien von weltberühmten Künstlern. Es gibt Stimmen, die behaupten, dass Julio Iglesias selbst Miteigentümer dieser Bar ist; jedenfalls halten sich hier der Pilot des Künstlers sowie sein Produzent, die Anwälte, die die Geschäfte des berühmten Sängers verwalten und andere Gäste gerne auf. Kurz vor seinem 68. Geburtstag (am 23. September) scheint Julio Iglesias nichts an der Leichtigkeit seiner Bewegungen noch seiner typischen Galanterie eingebüßt zu haben.
„El Señor”, wie er auf der Insel liebevoll genannt wird, ist eine Symbolfigur für den Wiederaufbau der Industrie und den Tourismus, der seit seiner Ankunft im tropischen Paradies der Dominikanischen Republik einen wahren Boom erlebt hat. „Ich wollte eigentlich ein Haus in La Romana (anderthalb Stunden von Punta Cana entfernt und der Ort, an dem Michael Jackson 1994 mit Lisa Marie Presley die Ehe schloss und wo viele Berühmte, von Marc Anthony bis Sharon Stone, Zweitwohnsitze besitzen), doch Oscar de la Renta überzeugt mich, hierher zu kommen. Wie trafen den Präsidenten eines hiesigen Unternehmens und wurden Teilhaber. In den letzten Jahren hat es hier eine beeindruckende Entwicklung gegeben”.
Iglesias hatte uns im Sweatshirt empfangen, nachdem uns Sunshine, seine zauberhafte, blonde Assistentin aus Kanada, die bereits acht Jahre lang in seinen Diensten steht, um 16:15 bei unserem Hotel abgeholt hatte. Nach nur fünf Minuten kamen wir im Sektor Coral 5 an, und es öffnete sich das immense Eingangstor, das den Blick auf die Villa mit ihrem riesigen Garten und herrlichen balinesischen Verzierungen freigab.
Im Eingangsbereich einer der fünf Säle, über die das Gästehaus verfügt, erschien Nathaly, die braun gebrannte, attraktive Tänzerin aus Panama, die durch ihre eleganten Bewegungen auffällt und den spanischen Sänger stets auf seinen Reisen begleitet. Sie ist dafür verantwortlich, dass alles wie am Schnürchen läuft. Rund herum verstreut waren die 15 Angestellten zu beobachten, die Hecken schneiden, Blumen gießen, die Villa des Künstlers putzen und ihm alle seine Wünsche erfüllen. „Der ‘Señor’ befindet sich in seinem Studio”, wurde uns verlautbart, und so machten wir es uns im Wohnzimmer bequem, das auf den Strand hinaus blickt, neben einem Korb, in dem die Strandschuhe von Miranda und den fünf Kindern aufbewahrt wurden, romantisch dekoriert mit Kerzen, die im Wind schwanken und einem einzigartigen Ausblick auf das kristallklare Meer, das an die weißen Strände anschließt. Nur wenige Meter entfernt ist auch die Residenz von Oscar de la Renta auszumachen, der in diesen Tagen ebenfalls für Journalisten Audienz hält, um sein neues Parfum zu vermarkten.
„Er wohnt nur ein paar Minuten von hier entfernt. Er kommt mit dem Golfbuggy hierher, und schnappt sich schnell mal das Flugzeug von Julio, durch den VIP-Eingang”, hatte uns einer der Funktionäre des Flughafens erzählt, in dem Iglesias seinen E5-Jet stehen hat, mit einer Kapazität von 93 000 Litern Treibstoff und 12 Passagieren.
Für unser erstes Treffen mit dem Meister selbst wurden wir schließlich in das Heimstudio geführt, das, wie wir sogleich beobachten konnten, mit den modernsten Technologien ausgestattet ist. Mit einem Ausdruck voller beinahe kindlichem Enthusiasmus zeigte uns der Weltstar seine neuen „Spielzeuge”. Er spielte uns die Originalaufnahmen seiner Klassiker vor, damit wir sie mit den neuen Versionen vergleichen konnten, den neuen Sangesdarbietungen von Julio Iglesias selbst und der neuen Instrumentalisierung, mit denen er die alteingesessenen Fans überraschen und neue Fans unter den jüngeren Generationen für sich gewinnen möchte. „Ich habe mehr als tausend Lieder auf Spanisch aufgenommen. Davon habe ich ungefähr 120 ausgewählt, von La Vida sigue igual bis Me olvidé de vivir. Diese Titel singe ich jetzt noch einmal. Nachdem ich mir bewusst bin, dass ich wohl nicht im Stande sein werde, noch einmal Lieder wie Abrázame oder Quijote zu schreiben, kam ich auf diese Idee. So kann ich diese alten Klassiker noch einmal singen, noch besser, und mit einem besseren Klang. Meine Stimme ist über die Jahre besser geworden.”
Alberto Sánchez, der Klangtechniker, der seit andernthalb Jahren an der Spitze des Produktionsteams steht, erzählt uns, dass es vor allem darum geht, die Lieder auf ihre Grundlagen zu reduzieren und noch einmal den Bass, das Schlagzeug, die Gitarrenriffs und natürlich die Stimme aufzunehmen, also Altes durch Neues zu ersetzen, ohne dabei die Essenz dieser Klassiker zu verlieren.
Schließlich werden wir mit dem Golfbuggy, von Julio Iglesias selbst gelenkt, wieder in den Aufenthaltsraum zurückgebracht, um erneut die frische Brise des Ozeans und den wunderschönen Ausblick auf den Strand zu genießen. „Es ist wichtig, am Esstisch zusammen zu kommen. Hier kann Zuneigung gewonnen oder verloren werden. Ich habe wichtige Momente mit meinen Kindern auf diese Art geteilt. Bei den größeren Kindern (Julio José, Enrique und Chábeli) hatte ich nie viel Zeit, also waren das immer intensive, tief gehende Diskussionen.” Bei den jüngeren Sprösslingen hat sich Julio mehr Zeit genommen, er ist ihnen näher gewesen und konnte ihre Anwesenheit richtig genießen.
Vor zehn Jahren noch ließ er überhaupt keinen Kontakt mit Journalisten zu, damit niemand in seinem Leben herum schnüffeln konnte. Lockere Interviews wie heute waren damals undenkbar. Während wir den Erzählungen des Stars zuhören, tauchen auch noch Chipi und Misty auf, die beiden Katzen, die das Herumtollen im warmen Sand genießen. „Sie sind die ersten, die ich hierher eingeladen habe; nach ihnen werde ich in zwei Monaten ca. 50 Journalisten aus der ganzen Welt empfangen.” Es besteht kein Zweifel, dass Julio diese Art von Werbung kaum nötig hatte. Er gab zwar sporadische Konzerte, doch aus reiner Freude am Auftritt; seine Lebensgrundlage sind längst die „anderen Imperien”, die er nach und nach aufzubauen vermochte.
Wenn er von den Kindern erzählt, die er mit Miranda gemeinsam hat, deutet er auch die Sitzplätze, die sie normalerweise besetzen, als wären sie auch heute zugegen: Miguel Alejandro, 13 Jahre; Rodrigo, 12 Jahre; die Zwillinge Cristina und Victoria, 10, und Guillermo, süße 4 Jahre alt. „Sie sind gerade in Miami. Morgen schauen wir mal, ob sie vielleicht hierher kommen oder ich mich auf den Weg mache, um sie zu sehen.”
Die anderen Wohnsitze des Liedermachers sind eben diese Villa in Miami, um die sich seit neun Jahren Rosie und zehn Angestellte kümmern, und deren Maskottchen eine Riesenschildkröte ist, sowie eine Nobelresidenz in Spanien mit fünf Angestellten, die unter anderem auf Charlie und Chaplin, seine geliebten Hunde, aufpassen.
Im Vorjahr kam es endlich zur Hochzeit mit Miranda, nach fast 20 Jahren als Verlobte. „Ich kann mir das Leben ohne Miranda nicht vorstellen.”
Dieser Tage allerdings verbringt er 15 Stunden täglich im Aufnahmestudio. Bereits seit einigen Jahren sind ein paar Produzenten vom Broadway hinter ihm her, die ihn zu überreden versuchen, ein Musical mit seiner Lebensgeschichte und seinen Liedern zu machen. So langsam wird ihm die Idee schon schmackhaft, aber er hat sich noch nicht so richtig entschlossen. „Es ist jetzt einmal wichtiger, diese Zukunft aufzubauen, an der ich im Augenblick arbeite, und dafür zu sorgen, dass die Menschen wieder meine Lieder hören.” Das Resultat, das ich mir von diesem Album erträume, ist, dass junge Menschen, die 20 oder 30 Jahre alt sind, sagen, „Mama, du hattest recht, das ist wirklich gut!”
Es ist das erste Mal in der Geschichte, dass sich ein Künstler dazu durchringt, ohne Ausnahme alle seine großen Hits noch einmal aufzunehmen. Dieses Abenteuer wird von Sony unterstützt. Vor zwei Monaten wurde in Kolumbien ein Probealbum herausgegeben, mit 12 dieser Experimente. In drei Monaten wurden über 100 000 CDs verkauft.
Das war für Julio Iglesias noch einmal ein zusätzlicher Ansporn, hatte er doch seit 1984 keinen starken Status auf unserem Markt mehr. „Es wäre falsch, zu sagen, dass ich mich von Südamerika abgewandt hätte, doch ich war begeistert von dem Gedanken, andere Kulturen zu entdecken und in anderen Sprachen zu singen. In ein paar Tagen kommt es zur großen Veröffentlichung desselben Experiments in Brasilien, mit einer CD, auf der alle Lieder auf Portugiesisch gesungen werden. Gleich darauf, am 15. September, wird eine CD mit 18 spanischsprachigen und 10 auf Englisch gesungenen Liedern weltweit veröffentlicht, und im März nächsten Jahren kann sich die französisch- und italienischsprachige Bevölkerung an Liedern in ihrer eigenen Sprache erfreuen.
Ich hatte Depressionen, aber ich wollte mich nie umbringen
8.Juli 2012
Von: Dona Kujacinski, Bild
Der Saal des Hotels „Don Carlos” in Marbella ist heller als der lichte Tag und mittendrin im Scheinwerferlicht sitzt Julio Iglesias, 68, ganz in Weiß.
Er freut sich, nach langer Pause wieder eine CD auf den Markt zu bringen, und dass er deswegen von Reportern aus aller Welt interviewt wird. Und weil Don Julio einen Ruf als Star und Womanizer zu verteidigen hat, wurden die sechs Scheinwerfer auf seinen Wunsch hin installiert.
BILD am SONNTAG: Wie groß ist Ihre Eitelkeit?
Iglesias: Ich bin nicht eitel. Ich bin Perfektionist. Ich überlasse nichts dem Zufall.
BamS: Sind Sie deshalb so erfolgreich?
Iglesias: Ja. Erfolg bedeutet für mich, jede noch so kleine Aufgabe mit Herz und Verstand zu erledigen. Ich habe in meinem Leben noch nie etwas Unfertiges hinterlassen.
BamS: Sie haben Millionen verdient. Lieben Sie Ihr Geld?
Iglesias: Stimmt, ich habe sehr viel Geld verdient und ja, ich mag es. Doch was bedeutet Geld? Geld gibt einem Freiheit, Stabilität, Sicherheit, einfach alles. Der Nachteil ist: Wenn man sehr viel Geld hat, steigen die Ansprüche, alles wird teurer, nichts ist mehr billig, nichts ist mehr selbstverständlich.
BamS: Fühlen Sie sich manchmal arm?
Iglesias: Oh ja, denn die Dinge, die du am dringendsten benötigst, haben keinen Preis: Zeit und Gesundheit.
BamS: Sind Sie krank?
Iglesias: Nein.
BamS: Stimmt es, dass Sie zwei Selbstmordversuche hinter sich haben?
Iglesias: Nein. Ich hatte früher immer mal wieder Depressionen, aber nie so starke, dass ich dachte: Ich kann mich nicht ertragen, ich muss mich umbringen. Ich bin ein Überlebenskünstler. Ich liebe das Leben, weil es ein Privileg ist.
BamS: Sie werden im nächsten Jahr 70. Macht Ihnen das Angst?
Iglesias: Alter gibt immer Anlass zur Sorge. Vor einiger Zeit hatte ich in der Brust einen stechenden Schmerz und ging zu einer Ärztin, weil ich dachte, ich hätte einen Herzanfall. Gott sei Dank war es nur eine Muskelverspannung. Ich mache mir Sorgen um meine Zukunft, weil ich noch viele Dinge tun will und die Zeit nicht auf meiner Seite ist.
BamS: Werden Sie Ihren Geburtstag groß feiern?
Iglesias: Ich weiß es nicht. Ich gehe nicht auf Partys. Ich gehe nicht in Restaurants. Ich gehe überhaupt nicht aus. Warum auch? Ich besitze wunderbare Häuser an vielen wunderbaren Orten auf der Welt.
BamS: Was ist das Beste, das Sie bisher erreicht haben?
Iglesias: Sich nie schuldig zu fühlen. Und ich habe gelernt, nie Situationen zu beurteilen, ohne sie zu hundert Prozent hinterfragt zu haben.
BamS: Besitzen Sie Menschenkenntnis?
Iglesias: Ja, ich kann Menschen ziemlich schnell in ihre Seele blicken. Das hat sehr viel mit meinem schweren Autounfall 1963 zu tun, nach dem ich zwei Monate lang zwischen Leben und Tod schwebte, teilweise querschnittsgelähmt war und anschließend zwei Jahre in einer Reha-Klinik verbrachte. Meine Eltern waren natürlich sehr besorgt und haben mir das eine oder andere vorenthalten oder verschwiegen. Doch weil ich natürlich wissen wollte, was mit mir los ist, begann ich ihre Mimik, ihre Gestik und den Ausdruck in ihren Augen genau zu studieren. Am Ende mussten sie mir kaum noch etwas sagen, weil ich schon vorher wusste, was sie sagen wollten.
BamS: Ist die Menschenkenntnis Ihre größte Stärke?
Iglesias: Nein, mein Optimismus.
BamS: Was in Ihrem Leben bedauern Sie, Señor Iglesias?
Iglesias: Dass ich mich selbst zu spät wirklich kennengelernt habe, und dass ich nicht genug Zeit verbracht habe mit meiner Mutter und mit meinem Vater. Dass ich meinen Eltern gegenüber nicht dankbarer war und ihnen nicht öfter gesagt habe, dass ich sie liebe. Es wird mir mit meinen Kindern genauso gehen, da bin ich mir sicher.
BamS: Sie haben acht Kinder im Alter zwischen vierzig und fünf Jahren. Was ist das Wichtigste, das Sie ihnen vorleben?
Iglesias:Triff nie eine emotionale Entscheidung. Denke vorher nach.
BamS: Lieben Sie eines Ihrer Kinder ganz besonders?
Iglesias: Vielleicht meinen jüngsten Sohn Guillermo, weil er mich am stärksten an meinen Vater erinnert. Er umarmt mich auch anders als meine anderen Kinder, und er war es, der meine Frau Miranda und mich dazu brachte, 2010, nach 20 Jahren, endlich zu heiraten. Nicht durch Worte selbstverständlich, sondern durch den Ausdruck in seinen Augen. Guillermo ist ein ganz besonderes und vor allen Dingen ein sehr unkompliziertes und natürliches Kind. Jeder, der ihn kennenlernt, verliebt sich auf der Stelle in ihn.
BamS: Sind Sie ein guter Vater?
Iglesias: Nein. Ein guter Vater ist einer, der die Kinder zur Schule bringt, bei den Hausaufgaben hilft und um sechs Uhr morgens das Frühstück macht. Ich stehe nie um sechs Uhr morgens auf. Aber ich sorge dafür, dass meine Kinder beschützt werden. Niemand kommt ins Haus ohne mein Wissen. Ich kontrolliere alles und jeden. Die Lehrer, die Lieferanten, jeden. Ich bin ein Kontrollfreak, was übrigens gar nicht gut für meine Gesundheit ist.
BamS: Hören Ihre Kinder Ihre Musik?
Iglesias: Nein. Aber meine Frau.
BamS: Sie werden von Millionen Frauen auf der ganzen Welt verehrt und geliebt. Muss Miranda eifersüchtig sein?
Iglesias: Niemals.
BamS: Bevor Sie Ihre Frau 1990 trafen, hatten Sie viele andere Lieben. Was hat Miranda, was die anderen nicht hatten?
Iglesias: Das kann ich gar nicht sagen. Unsere Liebe ist einfach passiert. Und nichts ist wichtiger auf der Welt als die Liebe. Miranda dabei zuzusehen, wie sie unsere fünf Babys auf die Welt brachte, war der größte Ausdruck von Liebe, den ich je in meinem Leben erlebt habe.
BamS: Können Sie ihr alles sagen?
Iglesias: Ja, alles.
BamS: Es gibt keine Geheimnisse?
Iglesias: Nein, weil zu unserer Liebe auch Großzügigkeit und Vertrauen gehören.
BamS: Dürfen Sie flirten?
Iglesias: Oh ja! Wenn ich nicht flirte, sterbe ich.
BamS: Fühlen Sie sich geschmeichelt, wenn man Sie als Latin Lover bezeichnet?
Iglesias: Das ist Blödsinn.
BamS: Dann ärgert es Sie also.
Iglesias: Nein, es ist mir egal. In meinem Alter übergehe ich solche Dinge.
BamS: Sind Sie ein glücklicher Mann, Don Julio?
Iglesias: Das kann man so sagen. Aber ich kämpfe auch für mein Glück. Ich sehe nichts als selbstverständlich an.
Julio Iglesias: „Nicht mehr zu singen und in Pension zu gehen wäre das Ende für mich”
11.Mai 2013
Von: -, Agencia Notimex – Diario de Yucatán
MEXICO (Notimex).- Der spanische Sänger Julio Iglesias bekräftigte erneut, dass er auch nach einer 45-jährigen Karriere nicht daran denkt, sich von der Bühne zurückzuziehen, da dies für ihn das Ende bedeuten würde.
„Ich gehe deswegen auf Tournee, weil es mir so besser geht. Jeden Tag wirst du 22 Stunden lang in ein Zimmer gesteckt. In dieser Zeit gehe ich kaum aus dem Haus, ich esse sehr wenig und konzentriere mich voll und ganz auf die zwei Stunden, die das Konzert dauert. Ganz egal, was mir gerade wehtut oder welches Problem ich gerade habe, wenn ich auf die Bühne trete, merke ich das Alter nicht.
Es scheint dann so, als ob das Ventil in meinem Herzen mehr Blut durch meinen ganzen Körper schicken würde. Mein Blutdruck sinkt und meine Seele erweitert sich.
Jetzt in Pension zu gehen, wäre nicht gerecht, denn ich singe jetzt seit 45 Jahren, also würde ich mich völlig leblos fühlen. Deshalb werde ich solange singen, wie ich einen kleinen Ort finden kann, wo ich auftreten kann”, versicherte er.
„Es geht dabei nicht um Bescheidenheit, sondern um Realismus. Mexiko und Spanien haben mich erfunden, sie haben mich kritisiert, und sie haben mir Dinge gelehrt. Ich habe vor allem von der Kritik viel gelernt.
Die intelligente Kritik hat mir geholfen, ein besserer Künstler zu werden, und nach Mexiko zurückzukehren ist ein Privileg, das nur wenige Künstler genießen können, denn ich wurde hier in den 70er Jahren als Künstler geboren, als ich stets auf der ‘Plaza de Toros’ war und in allen möglichen Baren vor ein paar Tischen gesungen habe. Diese Jahre waren unvergesslich. Und danach folgte eine Auszeit von fast 25 Jahren”.
Doch Julio Iglesias, der vor kurzem mit dem Guinness-Weltrekord als spanischsprachiger Künstler, der am meisten Tonträger verkauft hat, ausgezeichnet wurde, sieht sich nicht als Legende, denn Legenden leben nicht mehr. „Ich habe viel gelebt, doch ich bin immer noch hier. Dennoch hoffe ich, dass ich, wenn meine Zeit gekommen ist, gewisse Spuren hinterlassen habe.”
Mit 69 Jahren bestätigt der Spanier, dass er viel gelernt hat, ist jedoch stets überzeugt, noch mehr lernen zu können.
Der Grund dafür, seine 40 Jahre alten Hits erneut aufzunehmen, ist, dass er der Meinung ist, jetzt ein besserer Sänger zu sein als früher.
„Das Resultat war sehr schön, denn es hat mir erlaubt, mich daran zu erinnern, warum ich ‘Me olvidé de vivir’ und andere Lieder geschrieben habe.”
Iglesias hat noch viele verschiedene Projekte, wenn er auch sicher ist, niemals in Form eines Buches oder Filmes von seinem Leben zu erzählen.
Was Enrique Iglesias betrifft, so ist er der Meinung, dass die Karriere seines Sohnes ein Erfolg gewesen ist, und spricht von dessen Leidenschaft für seinen Beruf: „Er hat viel Hingabe und Disziplin. Er ist sehr unabhängig, sehr stark und gut erzogen, was seine Liebe für die Menschen betrifft, und Künstler, die eine große Liebe für die Menschen haben, haben bereits einen Startvorteil. Enrique lebt sein Leben wie ein großer Mann”.
Julio Iglesias bestätigte auch, dass er im Laufe seines Lebens mit vielen Frauen zusammen war, wenn es sich auch nicht um Tausende handelt, wie gerne spekuliert wird.
„Ich habe nie einer Frau den Rücken zugewandt. Ich liebte sie und liebe sie immer noch, denn ich habe acht Kinder, und die Geburt jedes einzelnen miterlebt. Ich bin mit der Hingabe der Mütter für ihre Kinder bewusst, und das spiegelt sich in meiner Einstellung wieder.
Ich werde immer gefragt, wie viele Frauen es in meinem Leben gegeben hat, und ich antworte immer das Gleiche: ‘Genug, um sie jeden Tag noch mehr zu lieben'”.
Entrevista
Julio Iglesias: “Ich bin ein Stoiker. Ich verfüge über eine eiserne Disziplin”
22.Januar 2014
Von: Emilio J. López, Agencia EFE
Direkt und redselig, ein Perfektionist, der sich durch seine unberechenbare Art auszeichnet. Der spanische Künstler gesteht mit einem schelmischen Humor, dass er im Laufe der Jahre herausgefunden hat, dass „der Zucker schlecht ist und einem dadurch die Haare ausgehen”. Aber er hat auch gelernt, „Menschen nicht zu verurteilen, mich nicht schuldig zu fühlen und die Großzügigkeit von der Habgier zu unterscheiden”, laut einem telefonischen Interview, das er heute der Presseagentur EFE gab.
Julio Iglesias hat Jugendliche und etwas Ältere auf der ganzen Welt mit einem Phänomen in seinen Bann gezogen, das man nicht sehen kann. Mit seiner Stimme. Mit einer außergewöhnlichen, warmherzigen und tiefgehenden Stimme mit verführerischem Klang. Diese Stimme hat über die Jahre hinweg Zuneigung, Lebenserfahrungen, Liebesgeschichten, die sich formen und dann wieder zerfallen und eine Vielzahl an Erfahrungen angesammelt, zusammen mit der Überzeugung, dass das Glücklichsein, wie es schon der Schriftsteller Ramón Pérez de Ayala sagte, im Grunde ein hausgemachtes Produkt ist.
Wenn man ihm heute beim Singen von Liedern wie „El amor” oder „Caruso” zuhört, erkennt man, dass es eine Tradition an großen Sängern gibt, der immer noch nicht verloren gegangen ist.
Am 22. Februar tritt der weltberühmte spanische Künstler in Miami in der „American Airlines Arena” auf, und setzt seine großangelegte Tournee dann in Clearwater, Naples und Jacksonville (ebenfalls in Florida) fort, bis er sich dann in die Staaten Kalifornien, Arizona, New Mexico, New Jersey, Texas und Nevada begibt. Am 24. April wird er in einer Gala zu Ehren von Óscar de la Renta in der Carnegie Hall von New York auftreten.
Diese Tournee führt Iglesias auch nach Südamerika (Mexico, Panama, Nicaragua) und durch ganz Europa, mit Konzerten unter anderem in Spanien, England, Frankreich, den Niederlanden, Schweden und Nordirland.
FRAGE. Welche Emotionen werden bei Ihnen erweckt, wenn Sie an diese große Welttournee aus 80 Konzerten denken, von denen 30 in den USA stattfinden?
ANTWORT. Das ist ja nicht einmal das Beste dabei. Das Beste dabei ist, dass ich Lust darauf habe. Wenn das nicht so wäre, würde ich das physisch und psychisch nicht schaffen. Das Singen verleiht mir die Freude, zu wissen, dass ich am Leben bin.
F. Diese Tournee verlangt sicher viel physische und mentale Vorbereitung…
A. Es ist nicht so einfach, mit 70 Jahren auf die Bühne zu gehen. Es handelt sich um zwei Stunden lange Konzerte, mit einer großen Intensität und das alleine auf der Bühne; es dreht sich alles um Leidenschaft und Emotion und darum, alles zu geben.
F. Wie schaffen Sie es, so einen intensiven Rhythmus zu bewältigen? Sind Sie streng mit sich selbst?
A. Mein Leben ist komplett und absolut diszipliniert, fast bis hin zum Masochismus. Ich verfüge über eine eiserne Disziplin. Mit mir selbst bin ich streng und disziplinarisch. Ich bin ein Stoiker.
Julio Iglesias verschweigt nie, dass der Erfolg ein unabdingbarer Bestandteil seines Lebens ist, im Gegensatz zu jenen, die behaupten, dass der Erfolg nur eine Illusion sei, der man keine Aufmerksamkeit schenken sollte. Erfolg auf jeden Fall, aber als Produkt der Aufopferung.
„Der Erfolg ist etwas Wunderbares, denn er erlaubt es einem, ein Leuchten in den Augen zu haben; wenn er aber nicht mit Aufopferung verbunden ist, ist das kein ehrenvoller Erfolg”, so der spanische Sänger, der im April 2013 den Guinness-Weltrekord als spanischsprachiger Künstler, der am meisten Platten verkauft hat, erhielt.
Als Beispiel für den Zusammenhang zwischen Erfolg und Aufopferung erwähnt er den spanischen Tennisspieler Rafael Nadal. „Mein geschätzter Rafa, der mit der Hand voller Geschwüre spielt (im Australian Open), ein Anzeichen des Willens und der Aufopferung bei konstanten Schmerzen”, erzählt er voller Bewunderung.
F. Heißt das, dass am Ende alles Wertvolle im Leben einer Anstrengung bedarf?
A. Ja. Das Glücklichsein ist eine große Anstrengung. Es ist nie gratis. Das einzige kostenlose Glück ist, wenn man im Lotto gewinnt.
F. In welcher Sprache ist die Liebe am intensivsten?
A. Die Sprache, die von den Augen gesprochen wird. Worte geraten in Vergessenheit, und werden vom Winde verweht. Blicke verbleiben für immer.
Es gibt eine kurze Pause, während der Sänger aus Madrid nachdenklich wird, und dann beginnt er direkt, über seine Beziehung mit Miranda zu sprechen: „Meine Beziehung zu meiner Frau ist von einer tiefgehenden Liebe und einem riesigen Respekt geprägt. Schon seit Jahren kann ich mir das Leben ohne sie nicht mehr vorstellen. Miranda ist mit ihrem Leben äußerst großzügig und verfügt über herausragende Charaktereigenschaften”.
Daraufhin spricht er über seine Kinder und darüber, wie schwierig es ist, zu entziffern, was die Kleinsten von ihnen in der Zukunft machen werden, worauf Ihre Persönlichkeiten hindeuten. So erklärt er zum Beispiel: „Ich hätte nicht erwartet, dass Enrique zu einem solchen Phänomen werden würde, und hätte die menschliche und künstlerische Qualität von Julio (Iglesias Jr.) oder die Gutherzigkeit meiner ältesten Tochter (Chábeli) nicht voraussagen können”.
Über seine fünf Kinder mit Miranda (Miguel, Rodrigo, die Zwillingsschwestern Victoria und Cristina sowie Guillermo) versichert er, dass es am wichtigsten ist, dass sie „in erster Linie großmütig wie ihre Mutter sind, und dann erst kompetitiv. Sie müssen zunächst einmal erkennen, dass es Ihnen sehr gut geht, und dass sie sich das erst verdienen müssen”.
 
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